
Im Jahr 1987 wurden 19,548 Gesellenprüfungen bestanden und es waren 50.821 Salons in der Handwerksrolle eingetragen.
Im Jahr 2024 standen 80.363 Salons 3.154 Gesellen/Gesellinnen als Nachwuchskräfte zur Verfügung. 0,04 pro Salon!
Seit 2018 nimmt die “Vermännlichung” bei den Nachwuchskräften im Friseurhandwerk deutlich zu und erreicht im Jahr 2024 mit 26,1 % einen Höchststand.
Die Ausbildungssituation im Friseurhandwerk hat sich in den letzten Jahren stark verändert.
Während 2008 noch über 40.000 Auszubildende gezählt wurden, sank die Zahl bis 2023 auf 13.509 – ein Rückgang von fast 70 %.
Erst 2024 gab es erstmals wieder einen leichten Anstieg auf 13.889 Azubis, was Hoffnung auf eine Trendwende weckt.
Ursachen für den Rückgang:
– Geringe Ausbildungsvergütung
– Mangelnde gesellschaftliche Wertschätzung
– Unsichere Zukunftsperspektiven im Handwerk
– Konkurrenz durch akademische Laufbahnen und andere Dienstleistungsberufe
Auswirkungen:
– Deutlicher Fachkräftemangel
– Überlastung bestehender Teams
– Sinkende Ausbildungsqualität in Kleinstbetrieben
– Weniger tarifgebundene Arbeitsverhältnisse
Prognose:
Trotz des leichten Aufschwungs bleibt die Lage angespannt. Der demografische Wandel, die Digitalisierung und neue Arbeitsmodelle könnten die Ausbildung attraktiver machen – vorausgesetzt, Betriebe investieren in Qualität, Kommunikation und faire Bedingungen.
Besonderheit:
Der Anteil männlicher Auszubildender ist in den letzten zehn Jahren von 13 % auf über 26 % gestiegen.
Auch der Anteil von Azubis ohne deutsche Staatsbürgerschaft wächst – ein Zeichen für die Integrationskraft des Handwerks.
Abbruchquote:
Rund 30–35 % der Ausbildungen im Friseurhandwerk werden vorzeitig (während der Ausbildung) beendet. Hauptursachen sind unrealistische Erwartungen, fehlende Wertschätzung im Betrieb, körperliche Belastung und mangelnde Perspektiven.

