Gastvortrag

„Friseur Club 2000 e.V.“ nennt sich die bereits 1976 gegründete Vereinigung zukunftsorientierter Friseure, bei der ich einen Gastvortrag halten durfte.


Es hat mir viel Freude bereitet, in einem solchen offenen Kreis rühriger Kollegen, meine Gedanken einbringen zu dürfen. Diese bewegten sich zu der Frage: wie können wir uns als „normale Friseure“ von den Discountern und Kettenbetrieben abheben?
Mein Vortrag hatte den Titel „Quo vadis Figaro – zu Deutsch: wohin gehst Du Friseur?“

Kunden sehen auf der einen Seite auffällige Preiswerbung – und auf der Anderen? Wo bleiben die tollen Angebote, der Hinweis auf das Quäntchen mehr, das schließlich den Mehrpreis bei uns ausmacht?

Viele Friseure argumentieren, es sei eine Frage der Qualität, und eine Frage der Zeit, bis die Kundin reumütig zurückkommt. Das habe ich in meinem Vortrag klargemacht, ist so nicht ganz richtig! Es hilft nichts die Qualität der Discounter schlechtzureden! Wenn schließlich, wie Umfragen es beweisen,   53 % der Verbraucher keinen Qualitätsunterschied zum bisherigen Friseur feststellen können, wird diese Aussage zum Bumerang!

 



Das Verständnis vieler Berufskollegen/innen zum Thema Qualität, wird damit fragwürdig. Für Einige bedeutet Qualität, das gut zu machen, was sie vor 30 Jahren gelernt haben. Das allerdings ist heute deutlich zu wenig, das geht auch am Markt vorbei. Nur noch eine kleine handvoll Verbraucher ist bereit, eine veraltete Standardleistung aus der Gewohnheit heraus gut zu honorieren.
Qualität bedeutet für mich neben fachlicher Hochleistung auch Servicequalität Beratungsqualität, emotionale Qualität bei der Behandlung und einiges mehr! Wer diese Steigerung nicht schafft, darf sich nicht wundern wenn er vom nächsten
Discounter gefressen wird.

Möglichkeiten seine Kunden zu begeistern und Neue zu gewinnen, gibt es! Mich hat gefreut zu sehen, dass manches bei den Mitgliedern des „Friseurclubs“ schon umgesetzt wird, auch das sich gleich zwei Innungen für weitere Vorträge interessieren, zeigt das die Notwendigkeit zum Umdenken erkannt worden ist.

Die nächsten Jahre werden absolut spannend und ich wage die Prognose, dass sich die Zahl der Betriebe schon recht bald deutlich reduzieren wird. Wer dauerhaft unter die Kleinstunternehmerregelung fallen möchte (17.500,- € Jahresumsatz) um auf diese Art und Weise Steuern zu sparen, der muss sich fragen lassen, wovon er gute Produkte, Weiterbildung und Service bezahlen will. Wovon er lebt ist dann die zweite Frage.

Wer lieber in Schwarzgeld investiert als in Weiterbildung und Qualität, der wird schon recht bald von der Leistung Anderer überholt…… Quo vadis ...
Welchen Weg gehst DU?

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