Das stimmt SO nicht !!!

Öko Test zum Thema Blondierungen und Friseurhandwerk


ÖKO-TEST äußerte sich bereits in Heft 11-2013 zu unserer Wertegemeinschaft und berichtete. Danke dafür!
Auch wir begrüßen Berichte, die einem ökologischen Gedanken folgen und Verbraucher aufklären und schützen.

In der Ausgabe September 2018 werden Blondiermittel getestet und ein vernichtendes Urteil gefällt.

Allerdings stört uns:
es handelt sich hierbei ausnahmslos um billige Produkte für die Heimanwendung.
Mittel, welche der Friseur im Salon anwendet sind in der Regel bis zu 10mal so teuer, wurden aber nicht getestet.
Auch wurde nicht berücksichtigt, das ein Friseur an dieser Stelle eine völlig andere Herangehensweise und andere Möglichkeiten zur Verfügung hat,  welche die Kundin schützen und die Gefahr einer Schädigung von Haar und Kopfhaut minimieren.

So haben wir Kontakt zur Redaktion der ÖKO TEST aufgenommen:

Liebe Redakteure und Redakteurinnen der Öko-Test,
auch wenn wir dieses Magazin lieben, weil es unserer Philosophie entspricht, möchten wir unser Unverständnis für den Beitrag „13 Blondierungen im Test“, in der Septemberausgabe 2018 zum Ausdruck bringen.

Zuerst:
Ihre Verbraucher Empfehlung: „Wer die Haare heller färben möchte, sollte zur Pflanzenfarbe greifen!“ ist vollkommener Bullshit. (Sorry) und vollkommen haltlos. Bis zum heutigen Zeitpunkt gibt es weltweit keine einzige Pflanzenhaarfarbe, die dieses annähernd ermöglicht. Alte Hausmittel wie Kamillenspülung o.ä. bringen auch nach langer und intensiver Anwendung nicht annähernd das Ergebnis, wie Kundinnen es sich wünschen.
Ihre Aussage hat leider zur Folge, dass Endverbraucher (die ihre Empfehlung ernst nehmen) den Friseur als unfähig oder unehrlich ansehen werden.

Fakt ist: Haare färben ist nicht wie „Wände anstreichen“.
Bei jeder dauerhaften Farbveränderung müssen vorhandene Farbpigmente im Haar entfernt und neue eingelagert werden. Dieses trifft auf jeden Färbevorgang und natürlich noch mehr auf Blondierungen zu.

Einzig bei sogenannten „Direktziehenden Tönungen“ mit kurzer Haltbarkeit ist die Wirkung anders. Hier werden Farbmoleküle außerhalb an der Haaroberfläche angelagert, haften durch statische Aufladung, sind aber nicht sehr haltbar.

Die Industrie hat mit dem Begriff „Intensivtönung“ den Verbraucherwunsch nach größter Haarschonung und langer Farbhaltbarkeit aufgegriffen und die Mogelpackung „Intensivtönung“ geschaffen, es ist chemisch betrachtet eine in der Wirkung abgeschwächte Färbung. 

Ihre Aussage: „der Friseur verwendet schlimmere Produkte“ finden wir falsch und bedenklich. Umso mehr, da sich in diesem Test kein einziges Produkt wiederfindet, welches im Salon Anwendung findet.

Eigentlich sind dies Produkte, die in die Hand eines Fachmannes (hier Friseurmeister) gehören.
Nur durch Aufweichung von Gesetzen und Vorschriften, sowie angepassten Rezepturen, sind sie in den Handel und damit in die Hände von Selbstanwendern gelangt.

Auch wenn der Friseur höhere Konzentrationen solcher Mittel zur Verfügung hat, so ist die Anwendung eine Andere und der Kunde in sicheren Händen:

  • Wenn vor jeder Erstanwendung ein Allergietest erfolgt, so entspricht das den Vorschriften,
  • Farbveränderungen werden für junge Menschen unter 16 Jahren im Salon abgelehnt,
  • der Friseur ist in der Lage, die nötige Wirkstoffkonzentration, in Kombination mit der optimalen Einwirkzeit zu bestimmen,
  • letztlich hat der Friseur neutralisierende Mittel zur Abschlussbehandlung zu Verfügung, damit werden jegliche Chemikalien und deren Rückstände unschädlich gemacht.



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