Fairness?!

Nichts zu verschenken....


„Fairness im Sinne von "Geschenke verteilen" kann es nicht geben“ antwortet mir Hermann Wiezorek in einigen Facebookgruppen zur Forderung nach mehr Fairness in den Märkten. Recht hat er, mit Fairness ist aber auch etwas ganz anderes gemeint!

Es gab auch mal eine Zeit davor, vor Billigpreisen, vor Discountern und ruinösen Wettbewerb. An sensationelle Tiefpreisangebote haben wir uns gewöhnt. Ebenso an Klebe,- oder Gammelfleisch, an Analogkäse oder mit Chemie vollgestopften Lachs oder Shrimps.  Auch die Shirts für zwei Euro oder der Haarschnitt für 4,99 Euro gehören heute zur Normalität.

Wir leben wie im Schlaraffenland, konsumieren Luxusgüter und schlemmen Delikatessen, das ist selbst für einen einfachen Arbeiter heute gelebte Realität.
Niemand hinterfragt wie solche Dienstleistungen oder Produkte zu solch günstigen Preise Zu-Stande-Kommen.  Auch wenn die Medien über moderne Sklaverei berichten, auf unmenschliche Zustände oder unglaubliche Milliardenbeträge hinweisen, die am Allgemeinwohl vorbeigeschleust werden - die Politik schaut weg.
Es ist unpopulär den Menschen „ihr Brot“ zu nehmen.

Dass wir alle durch diese Art des Konsums eher draufzahlen, wird manchmal bewusst aber trotzdem weitgehend ignoriert. Die Leidtragenden sind öffentliche Einrichtungen, Schulen, Pflegeheime oder Kindergärten und Menschen die für uns ihre Dienstleistung verrichten.
Hierfür ist kein Geld vorhanden.

Ein Unternehmen ist dazu da, um Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern und dem Unternehmer und seiner Familie einen auskömmlichen Lebensunterhalt zu garantieren.
Dazu ist eine bestimmte Summe an Gewinn nötig die aus einem Betrieb erwirtschaftet werden muss.

Was aber, wenn ein Unternehmer10, 50, 100 oder mehrere 100 Betriebe hat?
Bei 10 Betrieben brauchte es folglich auch nur 1/10 des Gewinns aus jeder Filiale. Eigentlich.

Hier könnte man durch andere Preiskalkulation günstigere Preise und einen Wettbewerbsvorteil erlangen.
Oder die Mitarbeiter in Form von höheren Löhnen mehr teilhaben lassen.

Vielfach ist es aber so, das in diesem Discountbereich zum Teil sogar höhere Umsatzvorgaben und Preise an der Tagesordnung  sind wie in herkömmlichen Betrieben.
Viele Güter und Dienstleistungen sind nicht preiswerter, sondern in Qualität und Umfang abgespeckt.  
Beworben mit 70% Rabatt, die ein ehrlicher Handwerker nicht bieten kann und deshalb bereits als Halsabschneider angesehen wird.

Vielen Handwerksbetrieben und Mittelständlern ist es inzwischen schwer geworden einen Lebensunterhalt allein aus ihren Unternehmen zu bestreiten.
Das gilt für viele Branchen.

Mit jedem Stück Konsum über den Discount machen wir reiche Discounter noch reicher aber entziehen dem Mittelstand Stück für Stück die Lebensgrundlage.  
Aber auch der Konsum über den Discount ist OK, wenn dahinter eine ehrliche und faire Produktion und Kalkulation steht.

Nicht über niedrige Preise ist zu reden, sondern darüber wie diese möglich werden.
Dort wo es fair und ehrlich zugeht, kein Problem! 

Sehr wohl gibt es aber auch weniger schöne Möglichkeiten der Preisgestaltung, das wissen wir alle!
Und darüber reden wir in diesem Blog.
Übrigens mit allen Beteiligten: Unternehmern, Mitarbeitern, Politik und Kunden.

www.der-faire-salon.de

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