Täuschungsabsicht oder nur Fehler?

Irritationen um Pflanzenhaarfarbe und Hellerfärbung


Irritationen um Pflanzenhaarfarbe und Hellerfärbung

Beiträge auf einigen Internetplattformen, in welchen ein Test des ÖKO-TEST-MAGAZIN vorgestellt wurde, hatte in Friseurkreisen große Diskussion ausgelöst.

Nicht unbegründet:

  • es wurde dort die Empfehlung ausgesprochen, Haare mit Pflanzenhaarfarbe heller zu färben.
    Das ist bis Heute nicht möglich, es geht nicht!
    Damit werden Verbraucher irregeführt und Verbraucher sehen den Friseur dann als unfähig oder unehrlich an.

    Ebenfalls beanstandet
    wurde in unserer öffentlichen Gegendarstellung der Wertegemeinschaft „Der faire Salon“ :
  • kein einziges, von Friseuren verwendetes Mittel, ist in diesen Test eingeflossen.
  • Getestet: ausnahmslos um Produkte für die Heimanwendung, die wir bedenklich finden
  • Dafür aber die Aussage „der Friseur verwendet noch schlimmere Produkte!“

So war es in etlichen Onlinemedien nachzulesen, dagegen hatten wir Einwände erhoben.

Soeben erreicht uns eine Antwort der Redaktion des Öko-Test-Magazin.
Redakteurin Svenja Markert hat sich selber mit uns in Verbindung gesetzt und betont (beweist sogar) dass dieser Artikel SO NICHT geschrieben wurde.  
Die beanstandeten Passagen sind auch SO NICHT im Magazin erschienen, sondern wurden auf anderen Plattformen einfach falsch wiedergegeben, beziehungsweise interpretiert.

Svenja Markert hat folgenden Text über Pflanzenfarben recherchiert und publiziert:
 „Naturhaarfarben sind schonender als ihre chemischen Schwestern. Sie dringen nicht bis ins Innere der Haare ein, sondern lagern sich außen an. Die Pflanzenhaarfarben decken inzwischen die Farbpalette von Blond bis Schwarz ab. Die Haare heller zu färben, als es die Natur einem in die Wiege gelegt hat, bekommen sie aber nicht hin. Klassiker sind Pulver zum Anrühren. Inzwischen gibt es die natürlichen Alternativen auch als Creme. Eine Alternative zu chemischen Blond-Colorationen sind Pflanzenhaarfarben. Sie hellen aber nicht auf."

Wie daraus ein Hinweis „…wenn Sie Hellerfärben wollen, greifen Sie lieber zur Pflanzenhaarfarbe!“ werden kann, das bleibt mir persönlich ein Rätsel.
Das Öko – Test – Magazin ist unabhängig und will es auch bleiben.
Mit vielen Anbietern hat man sich inzwischen angelegt und lässt sich nicht kaufen.

Online Plattformen hingegen sind teilweise auf Werbung angewiesen, wobei sich dann manchmal die Interessen der dort werbenden Firmen mit einer solchen Berichterstattung beißen.
Gut recherchierte Berichte, dann aber sinnentstellend zu korrigieren, das wäre in meinen Augen Betrug am Verbraucher.
Aber das ist nun mal Vermutung, gehen wir lieber von einem Irrtum aus….

Übrigens hat sich Svenja Markert sehr wohl für das Friseurhandwerk ausgesprochen und auch den Unterschied zwischen Heim- und Salonanwendung dargelegt. Danke dafür!
Sie schreibt:

So empfehlenswert ist do it yourself:
Keine Frage, Salonprodukte stehen in Sachen Chemie den Blondierungen für zu Hause in nichts nach. Tatsächlich ist der Wasserstoffperoxidanteil beim Friseur meist sogar höher. Das größte Argument für den Friseurbesuch ist eine Binsenweisheit: Wer sein Handwerk gelernt hat, kann Dinge in der Regel besser als der Laie. Es gibt natürlich Ausnahmen. Davon zeugen Gerichtsurteile zu professionellen Blondierungsunfällen. Aber sicherer ist es doch. Denn: Grundsätzlich sind Blondierungen keine einfachen Kosmetika, die mehrteiligen Komponenten und die Dauer der Anwendungen bergen einige Schwierigkeiten. Gerade wenn der gewünschte Farbunterschied groß oder das Haar schon vorgefärbt ist, gestaltet sich Blondieren schwierig.“

Es wundert dann allerdings schon, dass dieser zitierte Text auf keiner anderen Plattform zu finden ist.

Rene Krombholz

 

Das könnte Sie auch interessieren